Gemeinsam leben
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Taufen

  • Sie möchten Ihr Kind oder sich selbst taufen lassen?

  • Sie möchten Patin oder Pate werden und sich gern über den Sinn dieses Amtes und den Ablauf des Got­tesdienstes informieren?

  • Sie sind Großeltern und freuen sich über die Taufe Ihres Enkels?

Mit diesen Informationen hoffen wir, einige Ihrer Fragen beantworten zu können, um mit­einander einen schönen Taufgottes­dienst zu feiern, den Sie bewusst erleben und an den Sie sich gern erinnern.

 

Der Sinn der Taufe

Die Taufe ist die Eingangshandlung zum christlichen Glauben. Jeder Mensch wird in seinem Leben nur einmal getauft. Fast alle christlichen Kirchen erkennen diese Einmaligkeit an, so dass auch bei ei­nem Wechsel der Konfession die Taufe nicht wiederholt wird. Jesus selbst hat seinen Jüngern aufgetragen, alle Menschen die ihm nachfolgen wollen, im Glauben zu unterrichten und zu tau­fen. Er selbst empfing die Taufe durch Johannes.

Der Sinn der Taufe erschließt sich gut, wenn man sich die ursprüngliche Praxis vor Augen führt. Die ersten Christen voll­zogen die Taufe in einem großen Gewässer, einem Fluss oder einem See. Der Täufling stand mitten im Wasser und wurde dann von dem Taufenden liebevoll mit dem Kopf unter die Wasseroberfläche gedrückt. Gleich darauf half man ihm wieder hoch – die Taufe war vollzogen. Dieses Unter- und Auftauchen hatte einen ernsten Sinn, denn dadurch bekam der Täufling An­teil am Sterben und an der Auferstehung Jesu. Mit der Taufe wird ein neuer Mensch geboren. Dies geht nur, wenn Altes „untergeht“.

Natürlich kommt zur Taufe durch das Element des Wassers noch eine weitere Symbolik hinzu. Wasser ist ein Sinnbild für Leben - Gott verspricht allen Menschen, die getauft sind, ewi­ges Leben. Menschen, die ge­tauft sind, dürfen darauf vertrauen, dass sie in ihrem Leben immer wieder neu anfangen können.

 

Das Alter des Täuflings

In der Bibel gibt es keine Aussagen darüber, wie alt ein Mensch sein soll, wenn er die Taufe empfängt. Nach den biblischen Be­richten waren es ursprünglich in erster Linie Erwachsene, die zum Glauben kamen und sich deshalb taufen ließen. Es wird al­lerdings auch erwähnt, dass sich im Laufe der Zeit ganze „Häu­ser“ also Fami­lien taufen ließen, woraus man schließen kann, dass dann wohl auch Kinder dabei waren. Im Mittelalter lie­ßen sich manche Christen erst auf dem Sterbebett taufen, um nach dem neu ge­schenkten Leben nicht wieder sündigen zu können und auf diese Weise „rein“ in Gottes Welt zu gelangen.

So gesehen gibt es kein festgelegtes Taufalter. Eltern müssen für ihre Kinder die Entscheidung treffen, ob und wann diese getauft werden sollen. Eines ist klar: für die Taufe ist es nie zu früh und nie zu spät.

 

Das Patenamt

Das Patenamt entstand zu der Zeit als es üblich wurde, kleine Kinder zu taufen. Bis heute versprechen die Pa­ten, die ihnen anvertrauten jungen Menschen ge­meinsam mit deren Eltern christlich zu erziehen. Das meint sicher etwas anders, als große Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke zu überreichen, denn Paten verpflichten sich, für die ihnen anvertrauten Kinder in besonde­rer Weise da zu sein und ihnen den Glauben vorzuleben. Mit dem Patenamt ist nicht das Versprechen ver­bunden, die Kinder im Falle des To­des der Eltern bei sich auf­zunehmen – wer könnte solch eine Garantie auch ohne jedes „Wenn und Aber“ abgeben!?

Voraussetzung zum Patenamt ist die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche. Einer der Paten sollte evangelisch sein. Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, können dieses Amt nicht übernehmen. Deshalb ist eine Patenbescheinigung nötig, die jeweils in der Heimatgemeinde ausgestellt wird. Pa­ten, die Mitglieder unserer Markusgemeinde sind, brauchen solch eine Bescheinigung natürlich nicht.

Ist der Täufling älter als 14 Jahre oder wird er bald konfir­miert, kann auf Paten verzichtet werden, denn mit diesem Alter sind Menschen in unserem Land religionsmündig und durch die Konfirmation, die den kirchlichen Unterricht abschließt, werden sie als vollgültige Gemeindeglieder auf­genommen.

Bitte denken Sie als Eltern daran, dass die Übernahme des Pa­tenamtes nicht rückgängig gemacht werden kann. Paten und Täuflinge schließen einen Bund vor Gott. Auch mangelndes In­teresse an den Patenkindern oder zwischenmenschliche Reibe­reien in der Familie und im Freundeskreis heben das Amt und die damit verbundene Verpflichtung nicht auf. Es endet aller­dings mit der Konfirmation der Täuf­linge.

 

Der Taufgottesdienst

In den evangelischen Kirchen werden Menschen in der Regel im normalen Sonntagsgottesdienst getauft. Dies hat einen tiefen Grund: Mit der Taufe gehören Menschen zur Gemeinschaft der Christen hinzu und diese Gemeinschaft trifft sich nun einmal im sonntäg­lichen Gottesdienst. Die anwesenden Gemeindeglieder verspre­chen darüber hinaus, sich um die getauften Menschen zu kümmern.

In der Lutherkirche finden die Taufen in aller Regel vor der Predigt statt, da erfahrungsgemäß der Gottesdienst für kleine Kinder recht anstrengend ist.

Die Taufhandlung besteht aus folgenden Teilen:

  • Vorstellung des Täuflings
  • Biblische Lesungen zur Taufe
  • Kurze Ansprache über des Taufspruch
  • Glaubensbekenntnis
  • Vaterunser
  • Fragen an die Eltern und Paten
  • Taufe
  • Überreichung der Taufkerze
  • Segnung der Familie

Natürlich wird die Taufe auch von Gebeten begleitet. Schön ist es, wenn die Tauffamilien das Glaubensbekenntis und das Va­terunser laut mitsprechen. Dies unterstreicht, wie wichtig ihnen die Taufe ist. Am Eingang der Kirche gibt es einen Gottesdienstplan, auf dem der Ablauf und wich­tige Texte abgedruckt sind. Sie können ihn gern mit zu Ihrem Platz nehmen. Schön ist es ebenfalls, wenn Angehörige an der Taufe beteiligt sind. Würden die Paten oder Großel­tern viel­leicht ein Gebet sprechen oder einen Bibeltext lesen?

Kleinen Kinder fällt es oft schwer, sich im Gottesdienst ruhig zu verhalten. Dies ist ja auch verständlich! Dennoch sind sie herz­lich willkommen! Sie als Eltern wissen selbst am besten, wie Sie Ihren Kindern helfen können, die Freunde am Gottesdienst nicht zu verlieren. Nehmen Sie ruhig ein Bilderbuch, Stifte und einen Malblock zum Gottesdienst mit! Kleinere Kinder freuen sich si­cher auch über den Schnuller oder das Fläschchen. Sollte all das nichts nützen, dürfen Sie ruhig aufstehen und mit Ihrem Kind nach draußen ge­hen. Quengelnde Kinder nützen niemandem! Sie fühlen sich selbst nicht wohl und stören letztlich nur die Gottesdienstbesu­cher, die gern die Predigt hören und die Gebete mitsprechen möchten. Dies gilt natürlich auch für die übrigen Kinder.

Noch eine kleine Bitte: Verzichten Sie auf das Fotografieren während des Gottesdienstes! Es ist sehr störend! Nach dem Segen können Sie gern in Ruhe viele Bilder machen, die dann meist auch viel besserer sind als die spontanen Schnappschüsse. Geben Sie diese Bitte doch auch an die anderen Angehörigen weiter!

 

Der Taufspruch

In den letzten Jahren ist es Tradition geworden, dass jeder Täufling einen Bibelspruch mit auf den Lebensweg bekommt. Dieser soll ihn ermutigen und ihm Orientierung geben. Ein kleines Heft mit einigen geeigneten Sprüchen stellen wir Ihnen gern zur Verfügung. Suchen Sie für Ihr Kind oder für sich selbst einen passenden Text aus! Natürlich sind auch andere Verse möglich, sie sollten allerdings aus der Bibel stammen.

 

Die Taufkerze

Auch bei uns in der Lutherkirche bekommt jeder Täufling eine Kerze geschenkt. Sie soll an diesen wichtigen Tag erinnern. Lassen Sie Ihre selbst Kinder entscheiden, wann diese zu Haus angezündet werden soll. Ist die Kerze abgebrannt, schenken wir Ihnen eine neue!

 

Das Familienbuch / Die Taufbescheinigung

Die Taufe wird von uns auf der Rückseite der Geburtsurkunde eingetragen. Sollte kein Stammbuch vorhanden sein, erstellen wir gern auch eine separate Taufbescheinigung. Dieser Nach­weis ist wichtig, falls der Getaufte einmal konfirmiert werden oder selbst das Patenamt übernehmen möchte. Die Bescheini­gungen können im Gemeindebüro abgeholt werden. Paten er­halten als Erinnerung an ihr wichtiges Amt eine kleine Urkunde.

 

Die Taufe von Erwachsenen

Es ist keinesfalls mehr eine seltene Ausnahme, wenn sich erwach­sene Menschen taufen lassen. Dieser Wunsch zeugt dann vielmehr von einer gut überlegten Entscheidung. Haben Sie Mut! Lassen Sie sich taufen! Werden Sie Christ! Wir besuchen Sie gern, um Ih­nen den Glauben zu erklären und nahe zu brin­gen.

 

Die "Traufe"

Nicht selten kommt es vor, dass Eltern ihre Kinder taufen lassen möchten, obwohl sie selbst nicht kirchlich getraut wurden. Aber auch für eine Trauung in der Kirche ist es nie zu spät! Es muss sich ja keine große Feier anschließen und die Braut soll auch nicht in „weiß“ in die Kirche einziehen. Aber liegt es nicht nahe, für die Partnerschaft ebenfalls Gottes Segen zu erbitten? Ver­binden Sie die Taufe doch mit einer Trauung, dann gibt es eine „Traufe“.

Gemeindebüro

Gemeindesekretärin Inna Ritter

Otto-Brenner-Straße 171
33604 Bielefeld
Tel.: 0521 - 28 63 91
Fax: 0521 - 329 61 85
Email: bi-kg-markusdontospamme@gowaway.ekvw.de

Öffnungszeiten:
Dienstag 14-18 Uhr und Freitag 9-13 Uhr 

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